Das Werk „The Genesis Suite“, das wir am 21., 22. …

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Das Werk „The Genesis Suite“, das wir am 21., 22. und 29.4. gemeinsam mit dem Chor der Evangelischen Schulgemeinschaft Erzgebirge aufführen werden, besteht insgesamt aus sieben Sätze. Fünf davon bringen haben wir ausgewählt. Diese möchten wir nun Stück für Stück vorstellen.

Land of Confusion:
https://www.youtube.com/watch?v=TlBIa8z_Mts

Tonight Tonight Tonight:
https://www.youtube.com/watch?v=gvsaWu_dBqE

1. Land of Confusion / Tonight Tonight Tonight

Der erste Satz beginnt mit einem romanisch-asiatisch-afrikanischen Sprachenmix: Suaheli, Esperanto, Türkisch, Spanisch, Sanscrit, Aserbaidschanisch, Italienisch … – was sprachlich geradezu an babylonisches Sprachengewirr erinnert, symbolisiert ethno-musikalisch ausgeleuchtet eine globalisierte Welt.
Der motivisch zugrundeliegende Genesis-Song „Land of Confusion“ („Land der Verwirrung“) spielt auf das gesellschaftliche Klima der Angst vor nuklearer Bedrohung in den 80ern an. Dort heißt es „Die […] Männer der Macht verlieren stündlich mehr Kontrolle. Dies ist die Zeit, dies ist der Ort, in denen wir nach der Zukunft suchen. Aber da ist nicht viel Liebe, die man weitergeben könnte. Kannst Du sehen, dass dies das Land der Verwirrung ist?“ Und in der Tat: in den Wohlklang des Sprachenmixes mischt sich nicht zuletzt im Schlagwerk Treibendes, Drohendes, Zerstörerisches, das jenen exponierten Perkussionsteppichen nachempfunden ist, die die beiden Originalstücke durchziehen.
Bald schon sind deutliche Zitate aus dem Song „Tonight, tonight, tonight“ zu hören, gleich eines Achtungszeichens, das uns die Realität vor Augen führt: es geht nicht um einen historischen Blick, sondern um die unmittelbare Gegenwart “Heute Nacht“. Dabei verweist der Song auf den Lebenshunger der Abgehängten, der Eingesperrten, der Ausgeschlossenen dieser Welt. Diese finden wir in unserer westlichen Gesellschaft aber vor allem außerhalb dieser – und diesen Blick öffnet Kashif mit seinem babylonischen Beginn. Genesis rüttelt in “Land of Confusion“ auf: „Lass uns anfangen zu versuchen diese Welt zu einem Ort zu machen, in dem es sich zu leben lohnt!“ Aber anders als im preisgekrönten Musikvideo von 1988, in dem der amerikanische Präsident aus Versehen und aus Verwirrung eine Atombombe zündet (welche Brücke zur aktuellen globalpolitischen Entwicklung!) führt Kashif das Ensemble mit den Hoffnungen der Unterdrückten zu einer gewaltigen Steigerung, die das Stück kraftvoll und unter hohem Druck enden lässt.

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